Der Orden des heiligen Robertus
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- Kategorie: Organisationen
- Veröffentlicht am 10. April 2014
- Geschrieben von Oliver Schrod
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Der Orden des heiligen Robertus
Vorwort Eine wichtige Information vorab: Das Wort "Dämon" wird in Gorasia generell für alle Geister verwendet. Da jedoch in Gorasia Ahnenverehrung herrscht, sind Verwirrungen bei der Verwendung des Begriffes "Dämon" und der gorasischen Einstellung zu Geisterwesen nahezu unvermeidbar. Im folgenden Text wird das Wort Dämon in der nicht-gorasischen Bedeutung "Dämon=böse" verwendet!
Vergangenes und heutiges - Historie des Ordens Als junger Mann studierte der damals noch nicht heilig gesprochene Robertus, in der Zeit um 600 vor Ende der Sühne, die Lehren der Brüder Tian und Yue Long. Seine Novizenschaft verbrachte er zu großen Teilen in Kloster Hornberg, gelegen im Mardinger Hochland im nördlichen Casturia. Schon in dieser Zeit machte er sich mit den revolutionären Folgerungen die er zu seinen Überzeugungen machte - und verbreitete - viele Feinde unter den Mächtigen und den Konservativen der Glaubensgemeinschaft des Drachen. Robertus war schnell ein von der Obrigkeit der Glaubensgemeinschaft nicht gerne gesehener Revolutionär. Wie er es dennoch schaffte in den Priesterstand - ja später sogar in den Rang eines Hohepriesters aufzusteigen, ist nicht nur mit der Popularität seiner Thesen die ihm großen Rückhalt in der Bevölkerung Casturias und Clanthos gaben, zu begründen. Sicherlich hat aber auch die Tatsache eine bedeutende Rolle gespielt, dass seine Vorschläge für Ergänzungen und Änderungen in den Statuten der Drachenpriesterschaft (gerade was die unentgeltliche Pflege von Kranken angeht) an die Öffentlichkeit getragen wurde. Die genauen Umstände liegen zwar im Dunkeln, aber sowohl die Historiker der Glaubensgemeinschaft des Drachen als auch die heutigen Robertiner sind immer auf der Suche nach den Geheimnissen der Vergangenheit, so auch nach den genauen Umständen von Robertus Aufstieg. Doch auch die kirchlichen Historiker haben unter dem Umstand zu leiden, dass der Drachensohn von Tian Bao aus so unsagbar viele historische Dokumente vernichten ließ. So bleiben größere Erfolge selbst den Vereinten Kräften der Glaubensgemeinschaft des Drachens und denen des Ordens traurigerweise meist vergönnt. Diese Art der freundschaftlichen Zusammenarbeit beider Glaubensgemeinschaften war jedoch nicht immer möglich, ja bis vor knapp 200 Jahren waren beide sogar erbitterte Feinde. Die endlosen Auseinandersetzungen der beiden Gruppierungen gipfelten in den Glaubenskriegen von 302 vor Ende der Sühne. Glücklicherweise fanden beide Parteien dann doch noch am Verhandlungstisch zusammen und sprachen sich gegenseitig ein Existenzrecht zu.
Jahre des Blutes - Der Bruderkrieg Die gegenseitige Beziehung der beiden Glaubensgemeinschaften, die sich doch eigentlich so nahe sind, war von jeher denkbar schlecht. Die Tatsache, dass der Orden im Moment seiner Gründung ein stehendes Heer aufstellte, führte alsbald dazu, dass sich die Glaubensgemeinschaft der Sonne und des Mondes bedroht fühlten. Lag es für sie doch auf der Hand, dass Robertus einziges Ziel mit diesen Streitkräften doch nur in der Vernichtung der Drachenpriester liegen konnte. Er wollte in die Hand beißen, die ihn so lange gefüttert hatte.
Diese Provokation konnte man nicht unbeantwortet lassen, und so demonstrierte man auf Seiten der Glaubensgemeinschaft der Sonnen und des Mondes Stärke. Dies Wiederum wurde auf Seiten der Robertiner natürlich als Bestätigung ihrer Befürchtungen angesehen: Die Glaubensgemeinschaft wollte sie nicht gehen lassen und rüstete zum großen Schlag gegen sie.
Diese Missverständnisse setzten sich über lange Jahre hinweg fort und führten letztendlich zu den Glaubenskriegen von 302 vor Ende der Sühne. Während dieser vier Jahre anhaltenden Auseinandersetzung kam es häufig zu offenen Kampfhandlungen zwischen den Vertretern der Gemeinschaften. Aber noch viel häufiger kam es zu Attentaten, Duellen und Scharmützeln kleiner Verbände. Die Kämpfe wurden mit unerbittlicher Verbissenheit geführt und resultierten beinahe in der völligen Vernichtung beider, doch so ähnlicher, Glaubensrichtungen! Nach den blutigen Jahren aus denen keine der beiden Parteien als Sieger hervorging, sprach man sich beim Frieden von Kyr Kanor gegenseitig ein Existenzrecht zu.
Versöhnliches - Annäherung der Kirchen Der wirkliche Annäherungsprozess der zur heutigen, engen Zusammenarbeit und der gegenseitigen Hochachtung der beiden Parteien führte begann aber erst knapp 80 Jahre später. Heute haben sich die beiden Glaubensrichtungen einander wieder so stark angenähert, dass fast nur noch eine organisatorische Trennung besteht. Selbst der wichtige Punkt ihres einstigen Zerwürfnisses - der robertinische Monotheismus - wird von den ursprünglichen Drachenpriestern nur noch als unwichtige Nebensache angesehen. Die Zusammenarbeit beider Glaubensgemeinschaften geht soweit, dass gemeinsame Unternehmungen wie beispielsweise die Jagd nach Dämonen, die Weiterleitung von Informationen aus dem und in das Einflussgebiet des Drachensohnes, und ebenso die Ausschleusung von Flüchtlingen aus dem Machtbereich Tian Baos als völlig normal angesehen werden. Mittlerweile stehen sich die beiden Glaubensgemeinschaften so nahe, wie sich zwei Glaubensgemeinschaften nur stehen können. So kommt es, dass die Bezeichnung Robertiner im allgemeinen Sprachgebrauch fast nicht mehr zu finden ist. Drachenpriester sind in den Augen der Bevölkerung sowohl die Einen als auch die Anderen.
Gewachsen und gediehen - Größe und Zusammensetzung Im Jahre 6 nach der Zeit der Sühne besteht der Orden aus ungefähr 3000 Klerikern, 4000 Ordenskriegern und 9000 weltlichen Dienern. Zusammengenommen ergibt sich daraus eine Zahl von knapp 16000 Personen. Diese Zahl übersteigt die Gesamtzahl der Glaubensgemeinschaft der Sonne und des Mondes zwar deutlich, jedoch muss bedacht werden, dass der größte Teil des Ordens sich aus der Sparte der Weltlichen Diener zusammensetzt. Eine Sparte, die bei ihren polytheistischen Brüdern und Schwestern nicht einmal existiert. Ebenso hat es sich besonders positiv auf den Orden ausgewirkt, dass er seit je her im nordgorasischen Casturia eine ihn nicht nur duldende sondern ihn gar unterstützende Regierung vorfand. Eine glückliche Begebenheit, die den Brüdern und Schwestern der Glaubensgemeinschaft der Sonne und des Mondes leider versagt geblieben ist.
Von dem Einen der beide ist - Weltbild und Lehre Der Orden des heiligen Robertus folgt den Lehren seines Gründers immer noch in unveränderter Art. In seiner Studienzeit der Lehren Tian Longs und Yue Longs begann eine Erkenntnis in Robertus zu reifen, die ihn in seinem späteren Werdegang noch viel Unannehmlichkeiten bereiten, zu guter Letzt jedoch der Leitsatz einer eigenen Relkigionsgemeinschaft werden sollte. Robertus sah in seiner revolutionären Deutung der Lehren der Himmlischen Brüder gar keine Brüder. Laut seiner Auffassung der alten Schriften war Yue Long nichts anderes als ein anderer Aspekt Tian Longs! Dieser Aspekt sei es auch nur gewesen, den die Verräterischen Untertanen Tian Longs vor Urzeiten dem Himmelsdrachen entrissen und der sich in die gewaltige Gebirgskette Gorasias verwandelte. Fest in der Weltanschauung der Robertiner verankert, ist der Glaube, dass dieser Aspekt wieder von Tian Long aufgenommen werden wird, wenn nur ausreichend viele Menschen wieder aus freien Stücken zum wahren Glauben gefunden haben. Wenn dies geschieht, wird wieder ein goldenes Zeitalter anbrechen und alle Wesen werden die Güte des Himmlischen Drachen bereits im Diesseits erfahren dürfen. Diesen Zustand herbeizuführen ist erklärtes Ziel der Robertiner. Die robertinischen Drachenpriester verehren ebenso wie ihre polytheistischen Brüder beide Aspekte, jedoch nicht als zwei unterschiedliche Wesen!
Die Robertiner verstehen sich auch als Beschützer und Helfer der Armen und der Kranken, deren Leid sie bereits vor der Wiedervereinigung der beiden Aspekte Tian Longs zu lindern suchen. Dies spiegelt sich auch in ihren Ordensregeln und der daraus resultierenden Tätigkeit des Almosensammelns für die Armen, und der Pflege von Kranken in ihren Spitälern wieder. Neben seiner monotheistischen Anschauung unterscheidet sich das Weltbild der Robertiner allerdings noch ein einem weiteren wichtigen Punkt: Wo sich die ursprünglichen Drachenpriester auf die Wehrhaftigkeit ihrer Priester verlassen hatten, hält der Robertinerorden seit seiner Gründung bereits ein stehendes Heer von gut ausgebildeten Ordenskriegern unter Waffen. Diese verstehen es hervorragend die Interessen des Ordens mit Feuer und Schwert durch zu setzten, sobald die Mittel der Diplomatie erschöpft sind.
Häuser der Besinnung - Die Tempel des Ordens Obgleich immer noch stärkste Fraktion sind dem Orden seine Wanderprediger weniger stark eine Stütze als es die der Glaubensgemeinschaft der Sonne und des Mondes für ihre Glaubensgemeinschaft sind. Der Orden unterhält ein kleines Tempelnetz in den nördlichen - dem Drachensohn feindlich gesonnenen - Ländern Gorasias, dass aus Spenden, Opfergaben und den Einnahmen der Ordenskrieger finanziert wird (siehe auch: Das Feuer des Drachen -Krieger des Ordens). Einen typischen Tempel des Ordens gibt es nicht. In den cammorreanischen Barbarengebieten findet man regelrechte kleine Festungen die trotz wenig Personal dem Ansturm einer kleinen Armee widerstehen können, im casturischen Mondweiher hingegen steht eine Tempelanlage deren Prunk dem hohen Anspruch einer ernsthaften Befestigungsanlage nicht im Entferntesten gerecht wird. Auch die Größe der Tempel variiert sehr stark. Kleine Ortschaften begnügen sich teilweise mit einfachen Schreinen, während große Städte durchaus einen ausgewachsenen Tempel beherbergen können. Unabhängig jedoch von Größe, Lage, Wehrhaftigkeit oder anderen Umständen, beherbergt jeder Tempel Vertreter aller drei Sparten des Ordens. Sowohl weltliche Diener, als auch Ordenskrieger und natürlich klerikale Ordensmitglieder sind vertreten. Ebenso ist fast jedem Tempel ein Spital angegliedert, dessen Größe stark mit der Tempelgröße variiert. Von einem kleinen Zimmer mit zwei oder gar nur einem Bett bis hin zu mehreren großen Sälen für 50 und mehr Personen ist alles möglich.
Von Ordnung und Weisung - Hierarchie im Orden Der Orden unterteilt sich in drei Sparten: 1. die Weltlichen Diener 2. die Ordenskrieger 3. der Klerus
Die Drei unterschiedlichen Sparten haben jede für sich eine eigene Hierarchie. Die Weisungsbefugnis innerhalb der einzelnen Sparten sind klar definiert: Jeder Ranghöhere ist weisungsbefugt gegenüber allen Rangniederen sofern der Rangniedere nicht aufgrund eines besonderen Auftrags befreit ist. In diesem Fall darf nur ein Ranghöherer als der ursprüngliche Auftragserteiler - und dies auch nur bei besonderer Dringlichkeit - den Auftrag temporär aussetzen. Weisungsbefugnisse zwischen den Sparten sind auf etwas kompliziertere, jedoch artverwandte Weise geregelt. Die generelle Möglichkeit Anweisungen zu erteilen besteht zunächst einmal nur für den Klerus über die Ordenskrieger und die Weltlichen Diener, und für die Ordenskrieger über die Weltlichen Diener. Dies ist jedoch auch nur dann der Fall, wenn der Weisungsgeber mindestens Ranggleich ist mit dem Weisungsempfänger. Hier muss jedoch erwähnt werden, dass auch ein Lektor einem Aufseher mitteilen wird, wenn eine helfende Hand gebraucht wird, ohne damit seine Kompetenzen zu überschreiten. Ob der Aufseher diese Arbeit nun selbst verrichtet oder sie delegiert, bleibt dann jedoch ihm überlassen. Aber auch umgekehrt besteht eine gewisse Weisungsbefugnis: Der jeweilig ranghöchste Weltliche Diener und Ordenskrieger einer Gruppe/Gemeinschaft hat diese gegenüber allen Rangniederen der anderen Sparten, sofern sein Ansinnen dem Wohl des Ordens dient und nicht mit Anweisungen des jeweilig Ranghöchsten der Sparte des Weisungsempfängers kollidiert. Generell kann also gesagt werden, dass die Mitglieder eines Kapitels (s. Begriffserklärungen) Weisungsbefugnis gegenüber allen Rangniederen ihrer Gemeinschaft haben.
Diese Regeln gelten innerhalb von Tempeln des Ordens, auf regionaler Verwaltungsebene und im Ordenskapitel. Bei Reisegruppen jedoch, wird die Führung von einem - durch den die Reise anordnenden Ordensvertreter - bestimmten Weisungsbefugten übernommen, der somit alleine das gesamte Kapitel darstellt.
Die Treuen Seelen - Weltliche Diener Sie sind all jene Mitglieder des Ordens, die nicht mit Waffen umzugehen verstehen aber auch nicht zu klerikalem Wirken berufen sind. Sie verrichten zusammen mit den Novizen den größten Teil der weltlichen Arbeit. Hauptsächlich sind sie in den Wirtschaftsgebäuden der Tempel - wie den Küchen oder den Stallungen - zu finden. Aber auch in den Ordensspitälern sind es die Weltlichen Diener, die sich um alle anfallenden Aufgaben kümmern. Auch Hilfe zu leisten, bei der Pflege der Kranken ist hier Teil ihrer Aufgabe. Teilweise werden hierfür besonders geeignete Weltliche Diener in den permanenten Spitaldienst aufgenommen und erhalten eine umfassende Ausbildung als Arzt, Alchimist, Wundscher o.ä.
Auch wenn es anders erscheinen mag, sind die weltlichen Diener vollwertig anerkannte Mitglieder des Ordens! Getreu dem Leitsatz: "Wer dient, dient auf den weisen Beschluss des Himmlischen hin."
Das Feuer des Drachen - Krieger des Ordens Das Relikt aus der Gründungszeit, dass die Krieger des Ordens ihre Dienste - sofern sie nicht für Angelegenheiten des Ordens selbst benötigt werden - Dritten ihre Fähigkeiten und Ihr Kriegsgerät gegen eine angemessene Spende zur Verfügung stellen, hat lange Zeit dafür gesorgt, dass den Ordenskriegern etwas Söldnerhaftes, etwas Anrüchiges anhaftete. Im Laufe der Jahrzehnte jedoch hat es sich gezeigt, dass nur Dienstherren akzeptiert werden die in unzweifelhaftem Einklang mit den Zielen und den Ansichten des Ordens stehen. Ebenso ist mit der notwendigen Verteidigung - nicht nur gegen die Heerscharen des Drachensohns, sondern auch gegen die ehemaligen Brüder und Schwestern der Glaubensgemeinschaft der Sonne und des Mondes - eine Militärisierung des Ordens einhergegangen, die bis heute zwar etwas zurückgegangen ist, sich jedoch immer noch deutlich zeigt. Neben der offiziellen Bezeichnung "Das Feuer des Drachen" werden die Ordenskrieger häufig auch als "Die Faust Tian Longs" genannt.
Die Verbreiter des Lichtes - Der Klerus Angehörige des Klerus sind zuständig für allgemeine klerikale Aufgaben wie beispielsweise das Abhalten von Messen oder die Beisetzung von Verstorbenen. Ebenso gehört die Pflege der Kranken zu ihren Aufgaben. Aus den Reihen des Klerus werden mit Abstand die meisten Inquisitoren rekrutiert. (siehe Kapitel Die Reinigende Flamme - Die Inquisition des Ordens)
Die Reinigende Flamme - Inquisition des Ordens Seit seiner Etablierung als eigenständiges Gebilde hat sich der Orden auch die Jagd nach Dämonen auf die Fahne geschrieben. Jedoch unterhält der Orden erst seit knapp 150 Jahren eine eigene Inquisition die sich ausschließlich mit derartigen Geschöpfen und ihren Werken befasst.
Die Inquisition rekrutiert ihre Mitglieder aus den Reihen aller drei Sparten des Ordens, auch wenn hier erwähnt werden muss, dass eine Eignung bei den Weltlichen Dienern ausgesprochen selten entdeckt wird. Die Reinigende Flamme sucht überall nach Zeichen dämonischen Einflusses und versucht ihn nachhaltig zu beseitigen. Personen die sich freiwillig dämonischen Mächten verschrieben haben, werden erbarmungslos gejagt und wenn möglich in die Keller der Inquisition unter der Ordensfeste Hornberg überstellt. Sollte sich dort eine Läuterung als undurchführbar erweisen, so werden dem Geist Dämonendieners möglichst viele Informationen entlockt und er selbst anschließend enthauptet und verbrannt. Sollte sich eine Läuterung als erfolgversprechend erweisen, verlässt der ehemalige Dämonendiener nach selbiger die Keller der Ordensfeste als neuer Novize unter besonderer Aufsicht und Überwachung durch den Klerus. Diese besondere Überwachung in Form von unangekündigten Kontrollen seiner Loyalität muss das neue Ordensmitglied sein Leben lang über sich ergehen lassen.
Zu Beginn des Jahres 6 nZS besteht die Inquisition aus ungefähr 250 hochqualifizierten Streitern wider der dämonischen Einflüsse.
Teilhaben an der Gemeinschaft - Aufnahme in den Orden Die Aufnahme eines Novizen geschieht immer indem eine Person sich darum bewirbt oder ein Findelkind zu einem Tempel gebracht wird. Die Bewerbung kann natürlich auch auf Drängen eines Vormundes oder eines Ordensmitgliedes erfolgen, das eine besondere Begabung bei dem zukünftigen Novizen feststellt. Aber die eigentliche Bitte um Aufnahme muss zwingend aus dem Mund des Bewerbers oder der Bewerberin erfolgen. Eine Prüfung für die Aufnahme gibt es nicht. Das Noviziat selbst ist eine Zeit in der das neue Mitglied sich zu beweisen hat.
Ansehen und Erfahrung - Ränge innerhalb des Ordens
Weltlich | Ordenskrieger | Priester |
Novize | Novize | Novize |
Kehrer | Ostiarier | Lektor |
Aufseher | Sergeant | Akolyth |
Ordensritter | Subdiakon | |
Hauptmann | Diakon | |
Vorsteher | Oberst / Komtur | Priester / Oberer |
Sprecher | General | Erzpriester |
Fürsprecher | Großkomtur | Patriarch |
Rechte und Pflichten - Aufgaben der einzelnen Positionen
Novizen Sie haben die Grundlagen der Lehren Tian Longs zu verinnerlichen und sich auf kommende Aufgaben vorzubereiten. Die niedrigsten Arbeiten sind für sie reserviert. Vergleichbar ist ihre Qualifikation mit der eines Handwerkerlehrlings.
Ränge weltlicher Diener
Kehrer Kehrer haben Ihre Novizenschaft erfolgreich bestritten und sind für die alltäglichen Aufgaben die aber bereits Fachwissen und Erfahrung benötigen zuständig. Ihr Status entspricht dem eines Handwerksgesellen.
Aufseher Der Handwerksmeister unter den weltlichen Rängen hat keineswegs nur überwachende Tätigkeiten auszuführen, obgleich sein Name dies natürlich nahe legt. Er hat im Laufe seines Lebens ein reichhaltiges Fachwissen erworben und kann auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen, den er auch immer wieder einsetzt um beispielsweise die feinen Ornamente der Tempelverzierungen auszubessern und zu erweitern. Generell fallen alle wirklich komplexen Arbeiten in den Aufgabenbereich der Aufseher.
Vorsteher Er führt die Oberaufsicht über das gesamte weltliche Personal eines Tempels oder einer Ordensfestung. Er hat lediglich dem, dem Tempel oder der Festung vorstehenden Priester und natürlich dem "Sprecher" und dem "Fürsprecher" gegenüber Rechenschaft abzulegen.
Sprecher Der Sprecher ist der in das Regionskapitel entsandte Vertreter der Weltlichen Diener. Ihm obliegt es die ihm zur Verfügung gestellten Ressourcen der Weltlichen Diener in seiner Region am sinnvollsten ein zusetzten.
Fürsprecher Die Verteilung der Ressourcen der Weltlichen Diener auf die einzelnen Regionen obliegt ihm gleichsam wie die Interessen des Ordens nach besten Möglichkeiten zu fördern.
Ränge der Ordenskrieger
Ostiarier Nach der erfolgreich abgelegten Novizenprüfung eines Ordenskriegers steigen die Absolventen in den Rang eines Ostiariers auf. Dessen Aufgaben bestehen, neben der Pflicht sich in jedweder Form weiterzuentwickeln, im Wesentlichen in der Bewachung einer Liegenschaft des Ordens oder eine Reisegruppe.
Sergeant Sergeanten sind die Arbeitstiere der Ordenskrieger. Sie nehmen die Rolle eines Koordinators für die Tätigkeiten der Ostiarier ein und kümmern sich um das wehrtechnische Ausrüsten von Reisegruppen. Sie übernehmen selbst Dienst am Tempeltor, in Reisegruppen und in vermieteten Kompanien und stehen für viele weitere Aufgaben bereit. Es gilt unter den Ordenskriegern nicht als Schande ein Leben lang im Rang eines Sergeanten zu verweilen.
Ordensritter Ein Ordensritter übernimmt meist die Führung einer Reisegruppe, kann einer solchen aber auch als Geleit zugewiesen werden. Häufig wird er auch als Offizier in gemischten Kompanien eingeteilt oder aber auch in eine der seltenen Ordenskriegerkompanien. In beiden Fällen jedoch verrichtet er dort sein Handwerk: Kämpfen für die Ziele des Ordens. Der Rang des Ordensritters ist für die Brüder und Schwestern der Faust des Himmlischen Drachen meist das Ende Ihrer Laufbahn. Die meisten Schaffen es niemals über diesen Rang hinaus.
Hauptmann Verdiente Ordensritter, die sich der Führung von Personen gewachsen gezeigt haben, werden in den Rang eines Hauptmannes erhoben und in einen Tempel versetzt. Hauptsächlich dient der Rang als Vorbereitungszeit, um zu prüfen ob der Hauptmann für die Führung der Ordenskriegersparte einer Liegenschaft des Ordens geeignet ist. Tatsächlich tummeln sich im Rang eines Hauptmannes viele unglückliche aufstrebende Ordenskrieger die von einer eigenen Komturei träumen. Jedoch gibt es immer noch zu viele Kandidaten für zu wenige Liegenschaften.
Oberst/Komtur Ein Hauptmann, der sich als fähig erweisen hat die Kriegersparte einer Liegenschaft (einer Komturei) des Ordens zu Leiten, und das Glück hat eine solche Liegenschaft zugewiesen zu bekommen, wird in den Rang eines Komturs erhoben. Denjenigen, denen man die Beförderung nicht verweigern, aber auch keine Komturei übertragen kann weil kein Posten frei ist, wird die Beförderung in den Rang eines Obersten zuteil. Die Aufgaben eines Obersten unterscheiden sich kaum von denen eines Hauptmannes, jedoch ist seine Ausbildung zum Komtur eigentlich schon abgeschlossen.
General Der General hat, entgegen den Stabsrängen der anderen Sparten, nicht nur noch verwaltende und repräsentative Aufgaben. Es ist zwar selten der Fall, jedoch gehört es zu seinem Aufgabengebiet im Falle einer großen Schlacht die Truppen, die hierfür seinem Kommando unterstellt werden, in die Schlacht zu führen.
Großkomtur Der Posten eines Großkomturs ist der einzige innerhalb der Ordenskriegerschaft, der nicht mit der Pflicht belegt ist das Schwert zu führen. Nichts desto trotz wird dieser Posten meist von Personen Bekleidet, die den Umgang mit dem Schwert perfektioniert haben.
Ränge der Priesterschaft
Lektor Lektoren sind die niedersten Messedienste vorbehalten. Sie fungieren als Leser der Schriften Tian Longs und haben ansonsten nur die Pflicht sich in jedweder Form weiterzubilden. Vor allem Andern steht das Erweitern ihrer Heilkünste an oberster Stelle.
Akolyth Nach einer religiösen Reifezeit werden Lektoren zu Akolythen. Nun beginnt man mehr Wert auf ihre Einweisung in die Kunst des Wirkens göttlicher Wunder zu legen.
Subdiakon Subdiakone sind vom regulären Messedienst im Tempel befreit, dürfen aber freiwillig Aufgaben während der Messe übernehmen. Ihre eigentliche Aufgabe ist die Pflege der Kranken auch unter Einsatz, der in ihrer Zeit als Akolythen erlernten, göttlicher Wunder. Subdiakone gehen häufig mit Diakonen und Priestern auf Reisen - der Hauptgrund für ihre Befreiung vom Messedienst im(!) Tempel - um der Welt außerhalb der Tempel die Weisheiten Tian Longs zu bringen und von ihren Vorgesetzten zu lernen.
Diakon Die Verwaltung eines Hospitals obliegt einem Diakon, aber nicht jeder Diakon verwaltet auch ein Hospital. Diejenigen denen die Leitung eines eigenen Hospitals verwehrt bleibt, unterstützen ihren Hospitalleiter in seinen Aufgaben, kümmern sich um körperlich und seelisch Kranke und bilden sich weiter.
Priester/Oberer Priester haben die Höheren Weihen empfangen. Sie leiten häufig Reisegruppen, halten Messen im Tempel oder aus Reisen ab, kümmern sich um das Seelenheil und die Gebrechen der Gläubigen Tian Longs, etc. Den klerikalen Vorsteher eines Tempels oder einer Ordensfestung - der immer den Rang eines Priesters bekleidet - nennt man Oberen.
Erzpriester Ein Erzpriester ist der in das Regionskapitel entsandte Vertreter der Priesterschaft. Ihm obliegen Entscheidungen über Standorte neuer Tempel, koordiniert Unterstützung verschiedener Tempel untereinander mit Ressourcen und vieles mehr.
Patriarch/Matriarchin Die gewichtigste Stimme innerhalb des Ordenskapitels ist der Person inne, die diesen Rang bekleidet. Denn aller Militarisierung und Liberalisierung gegenüber den weltlichen Dienern zum Trotz, handelt es sich bei den Robertinern immer noch um einen geistlichen Orden.
Begriffserklärungen
Buße Buße ist eine für Verfehlungen - meist gegen die Ordensregeln - auferlegte Strafe die unter Anderem Fasten, Meditation, lange Gebete, eigentlich für rangniedere vorbehaltene Arbeit und auch körperliche Züchtigung und Kombinationen hiervon (teilweise über mehrere Tage verteilt) beinhalten kann. Die Buße wird bei Auferlegung durch einen Oberen genau in Dauer und Art bestimmt und ist nur durch das Kapitel des Delinquenten aufzuheben oder zu korrigieren.
Kapitel/Vorstandschaft Das Kapitel (seltener auch: "die Vorstandschaft") ist der jeweilige Zusammenschluss der Führungskräfte auf jeder Verwaltungsebene (Reisegruppe / Tempel / Region / Orden). Es setzt sich aus den jeweils höchsten Amtsträgern der Verwaltungsebene zusammen, die da wären: Vorsteher, Komtur und Oberer für einen einzelnen Tempel, Sprecher, General und Erzpriester für eine Region und Fürsprecher, Großkomtur und Patriarch oder Matriarchin für den Orden. Das Kapitel von Reisegruppen besteht nur aus einem einzelnen Vertreter des Orden, der von demjenigen der die Reise angeordnet hat bestimmt wird (siehe auch: "Hierarchie"). Innerhalb eines jeden Kapitels ist die allgemeine Hierarchie "Klerus - Ordenskrieger - Weltliche Diener aufgehoben, Kapitelmitglieder sind alle gleichberechtigt. Einzige Ausnahme ist das Ordenskapitel, in dem das klerikale Oberhaupt mit einem Vetorecht ausgestattet ist, von dem es allerdings eher selten gebrauch macht.
Komturei Ein Tempel oder eine Ordensfestung mit umliegenden Ländereien.
Oberer Auch wenn dies eine Bezeichnung für einen Sonderrang der Priesterschaft ist, wird dieser Begriff auch ganz allgemein für Vorgesetzte verwendet.
Stabsrang Als Stabsränge bezeichnet man alle Ränge oberhalb derer eines Tempelkapitels. Diese wären Sprecher, Fürsprecher, General, Großkomtur, Erzpriester und Patriarch bzw. Matriarchin.
Die Ordensregeln Die Konstitutionen von Bruder Robertus von Hornberg aus der Zeit von 653-650 vEdS. In Tian Longs Namen. Ich, Robertus, ein Diener der Menschen unseres Herrn Tian Long und ein Beschützer des Spitals zu Hornberg, habe nach eingehender Beratung des ganzen Kapitels der Kleriker und Laien unseren Brüdern diese Gebote und Gesetze im Hause des Spitals zu Hornberg erlassen.
Die Profeß (1) Als erstes gebiete ich, dass alle Brüder und Schwestern, die zum Dienste der Menschen kommen, die Dinge, die sie Tian Long in die Hand des Priesters und auf seine Schriften versprochen haben, mit der Hilfe des Himmlischen halten: (2) Das sind Frömmigkeit und Gehorsam, das ist alles, was ihnen von ihrer Vorstandschaft geboten wird, und dass sie ohne Eigentum leben, bis sie den Rang eines Kehrers, eines Sergeanten oder eines Akolyten erreichen, (3) ab wann sie ihrem Rang angemessenes Eigentum besitzen dürfen.
Die Ansprüche der Brüder und Schwestern (1) Und man gewähre euch nicht mehr von eurem Anspruch als Wasser und Brot und Kleider, die man euch verspricht. (2) Und ihre Kleidung soll bescheiden sein, da wir uns als Diener der Armen des Himmlischen Drachen bezeichnen, die nackt und schmutzig einhergehen. (3) Und es ist schändlich für einen Diener, dass er stolz sei, während sein Herr bescheiden ist.
Die Ehre der Brüder und Schwestern, der Tempeldienst und die Aufnahme von Kranken (1) Es ist auch festgesetzt, dass überall ihr Auftreten und ihr Lebenswandel ehrbar sei, (2) d.h. dass Kleriker am Altar dem Priester in angemessenen Kleidern dienen, sei es ein Diakon oder ein Subdiakon oder wenn nötig, so tue es ein anderer Bruder, der vorgebildet ist. (3) Im Tempel soll Tag und Nacht auch ein Licht brennen. (4) Und beim Krankenbesuch soll der Priester so es möglich ist mit weißen Kleidern gehen. (5) Und ein Diakon oder ein Subdiakon oder ein Akolyth soll vorangehen und eine Laterne mit einer brennenden Kerze und einen Weihwasserkessel tragen.
Die Reisen der Brüder und Schwestern und das Verhalten Frauen gegenüber (1) Wenn aber die Brüder und Schwestern durch die Städte oder die Kastelle gehen, so gehen sie nicht allein, sondern zu zweit oder zu dritt miteinander, (2) und sie sollen nicht gehen, mit wem immer sie wollen, sondern mit denen der Obere ihnen zu gehen befiehlt. (3) Und sobald sie dort angekommen sind, wohin sie wollen, bleiben sie stehen. (4) An ihrem Auftreten, an ihrem Lebenswandel und an all ihren Sachen soll nichts geschehen, worüber jemand Ärgernis nehmen kann. (5) Auch wenn sie im Hause oder im Tempel sind oder dort, wo Frauen sind, da sollen sie auch ihren Anstand bewahren. (6) Frauen jedoch sollen die Brüder und Schwestern nicht waschen noch ihr Bett machen. (7) Unser Herr, der in seinen Dienern wohnt, behüte sie auf diese Weise.
Das Almosensammeln und das Spendensammeln (1) Um für die heiligen Armen Almosen und für den Orden Spenden zu sammeln, sollen sich geistliche auf den Weg machen, (2) und die Faust Tian Longs soll sie dabei beschützen ohne Almosen oder Spenden zu pressen. (3) Wenn sie eine Herberge suchen, so gehen sie zu einem Tempel oder zu einer anderen ehrbaren Person und erbitten um Tian Longs Willen etwas für ihren Lebensunterhalt und kaufen nichts anderes. (4) Finden sie niemand, der ihnen etwas gibt, so kaufen sie maßvoll ein einziges Essen, wovon sie leben können.
Die Verwendung der Almosen und der Spenden (1) Und sie nehmen von dem Almosen und den Spenden weder Land noch Pfand, außer dass sie es ihrem Oberen mit einer Urkunde zurückgeben. (2) Und der Obere soll von allen Spenden den dritten Teil für die Zwecke des Tempels erhalten (3) und was davon nicht benötigt wird, das soll er zum Almosen legen und mit seiner Schrift den Armen senden. (4) Aus allen Spenden sei der dritte Teil gegeben für die Verbreitung des Ordens. (5) Aber der letzte Teil soll übergeben werden an die Faust des Himmlischen Drachen, auf das sie den Orden und alles was Schützenswert ist beschützen möge.
Die Predigt und Reisen
(1) Es sollen Brüder von keinen Häusern weggehen, um zu predigen oder das Almosen und die Spenden einzusammeln, außer allein diejenigen, die der Obere und das Kapitel dazu benennen. (2) die Brüder, die ausziehen, um das Almosen und die Spenden einzusammeln, sollen aufgenommen werden, in welches Haus sie kommen, und nehmen am Lebensunterhalt teil, wie ihn die Brüder und Schwestern unter sich haben und verlangen weiterhin nichts. (3) Sie sollen ein Licht mit sich führen.
Die Bekleidung und das Fasten (1) Weiterhin verwehren wir den Brüdern Pelze von wilden Tieren anzuziehen oder Schmuck der nicht Tian Long gefällig ist zu tragen. (2) Sie sollen auch nicht mehr als dreimal am Tage essen, ausgenommen die Brüder und Schwestern, die schwach und krank sind. (3) Auch sollen sie nicht nackt, sondern in Leinenkleidung oder in Flachsröcken ruhen.
Die Strafe bei Streitigkeiten und unerlaubtem Verlassen des Hauses (1) Gerät ein Bruder oder eine Schwester mit einem anderen Bruder oder einer anderen Schwester in Streit und kommt das Geschrei vor den Oberen, so soll der Streitende sieben Tage lang Buße tun und am Mittwoch und Freitag bei Wasser und Brot fasten und ohne Tisch und Tischtuch auf dem Boden essen. (2) Kommt es aber vor, dass ein Bruder oder eine Schwester auf einen anderen Bruder oder eine andere Schwester einsticht, soll man ihm oder ihr vierzehn Tage Buße auferlegen, jeden Mittwoch und Freitag bei Wasser und Brot, (3) stirbt aber das Opfer so soll der Delinquent in die Stellung eines Fremdlings fallen und das Kapitel soll über ihn Gericht sitzen und ihn hart strafen. (4) Verlässt einer das Haus oder den Oberen, dem er anvertraut wird, eigenwillig gegen den Willen seines Oberen und kommt er danach wieder zurück, so soll er vierzehn Tage lang auf dem Boden essen und an jedem Mittwoch und Freitag bei Wasser und Brot fasten, (5) und er bleibe auch ebenso lange in der Stellung eines Fremdlings, die Zeit, so lange er draußen gewesen ist, es sei denn, dass die Vorstandschaft verfügt, die Länge der Zeit zu mindern.
Das Stillschweigen (1) Bei Tische im Tempel soll jeder sein Brot in Stillschweigen essen,
(2) und nach dem Abendgebet trinke er nichts außer pures Wasser und Säfte,
(3) und in ihren Betten im Tempel sollen die Brüder und Schwestern Stillschweigen bewahren.
Das Vorgehen bei unordentlichem Verhalten eines Bruders oder einer Schwester (1) Wenn es der Fall ist, dass sich ein Bruder oder eine Schwester unordentlich verhält und wird vom Oberen bestraft oder von anderen Brüdern oder Schwestern zwei oder dreimal beanstandet und will sich nach den Ermahnungen nicht bessern, soll er dem Kapitel mit einem Schreiben, in dem seine Schuld verzeichnet ist, geschickt werden. (2) Man soll ihm eine bescheidene Kost als Reiseverpflegung mitgeben, dass er zu uns kommen kann und dass wir über ihn richten. (3) Niemand schlage Diener, die ihm anvertraut sind, außer der Obere des Hauses oder Brüder und Schwestern vollziehen eine Strafe vor aller Augen an ihm. (4) In jedem Fall soll man das Recht des Hauses voll und ganz einhalten.
Das Vorgehen beim Entdecken von unerlaubtem Besitz bei einem Bruder oder einer Schwester (1) Wenn es vorkommt, dass irgendein Bruder oder eine Schwester, der ohne Eigentum sein sollte, bei seinem Tode Eigentum hat, das er zu Lebzeiten seinem Oberen nicht vorgezeigt hat, für den sollen keine Gottesdienste gehalten werden, nur soll man ihn begraben wie einen Sträfling. (2) Hat er zu Lebzeiten und bei voller Gesundheit Eigentum, das er vor seinem Oberen verborgen hielt und das dann bei ihm gefunden wird, so soll man ihm sein Eigentum an den Hals binden, und er soll durch das Haus, wo er lebt, nackt geführt werden und soll von einem Kleriker geschlagen werden, wenn er ein Kleriker ist. (3) Ist er aber ein Ordenskrieger oder Weltlicher Diener, so schlage ihn ein anderer, dem es geboten wird. (4) Und er sitze vierzig Tage auf der blanken Erde und faste jeden Mittwoch und Freitag bei Wasser und Brot.
Die Begräbnisriten (1) Und was auch sehr notwendig ist, so gebieten wir euch allen, die Anordnungen für alle, die von hinnen scheiden, in allen Häusern einzuhalten.
(2) In welchem Hause sie sterben, da soll man dreißig Messen singen für die Seele des toten Bruders oder der toten Schwester. (3) Zur ersten Messe soll ein jeder Bruder und eine jede Schwester, die anwesend sind, eine Kerze mit einem Tael opfern. (4) Wieviel Tael es auch sind, man soll sie armen Leuten geben. (5) Und der Priester, der alle Messen singt, soll seine Kost die Tage über erhalten, wenn er nicht dem Hause angehört. (6) Sobald die Riten vollbracht werden, soll ihm der Obere Gutes erweisen. (7) Alle Kleider des toten Bruders soll man armen Leuten geben. (8) Und die Brüder und Schwestern, die Priester sind, sollen, wenn sie die Messe singen, ihr Gebet zu unserem Herrn Tian Long für seine Seele verrichten. (9) Ein jeder Kleriker soll für ihn ein Gebet sprechen. (10) Auch soll man über andere Verfehlungen und über alle Angelegenheiten im Kapitel entscheiden und gerecht urteilen.
Mahnung zum Eifer (1) Und wir gebieten alle diese Vorschriften, sowie wir sie erlassen haben, im Namen des allmächtigen Tian Long und der heiligen Armen, mit höchstem Eifer einzuhalten.
Die Aufnahme und Pflege der Kranken (1) Kommt ein Kranker in das Haus, dem der Spitalmeister das Recht verleiht und die Erlaubnis gibt, ein Spital zu unterhalten, so soll dieser aufgenommen werden. (2) Zuerst soll er dem Priester seine Sünden beichten und soll geistlich betreut werden. (3) Dann soll er zum Bett getragen werden und wie ein Herr nach des Hauses Möglichkeit alle Tage liebevoll gespeist werden, noch ehe die Brüder und Schwestern essen. (4) Und an allen Samstagen soll die Botschaft Tian Longs im Spital gelesen werden und während des Umgangs (Prozession) soll der Kranke mit geweihtem Wasser besprengt werden. (5) Wenn es vorkommt, dass einer der Brüder oder eine der Schwestern, die die Häuser auf dem Lande betreuen, gegen den Willen des Oberen das Gut der heiligen Armen irgendeiner weltlichen Person weggibt, so soll er aus aller Gemeinschaft ausgestoßen werden.
Die brüderliche und schwesterliche Zurechtweisung (1) Auch wenn zwei oder mehr Brüder oder Schwestern beisammen sind und führt einer unter ihnen einen schändlichen Lebenswandel, so soll der andere Bruder oder die andere Schwester ihn weder vor den Leuten noch vor dem Oberen in einen schlechten Ruf bringen, sondern er soll ihn zuerst selber zurechtweisen und ermahnen, dass er sich bessere, (2) will er aber seine Gesinnung nicht verbessern, so kann der Bruder oder die Schwester noch einen oder zwei Brüder oder eine oder zwei Schwestern dazu nehmen und sie sollen zum zweiten mal den Bruder, der sich nicht wohl verhält, ermahnen, dass er sein Leben bessere. (3) Tut er das, so sollen sie darüber froh sein und sie sollen seinetwegen Tian Long loben. (4) Ist es aber der Fall, dass er sich nicht bessern will, so sollen sie unauffällig Leben und Schuld des Bruders bei der Vorstandschaft vorbringen. (5) Danach geschieht mit ihm, was das Kapitel will.
Die Beschuldigung eines anderen Bruders oder einer Schwester (1) Doch kein Bruder und keine Schwester soll seinen anderen Bruder noch ihre andere Schwester beschuldigen, es sei denn, es sei wohl zu beweisen. (2) Tut er es aber, so ist er kein guter Bruder und so ist sie keine gute Schwester, und soll die Strafe erleiden, die der Angeschuldigte hätte leiden müssen, sobald es hätte bewiesen werden können.
Das Tragen der Schwinge auf der Kleidung (1) Weiterhin sollen alle Brüder und Schwestern in allen Häusern, die sich jetzt oder später Tian Long und der heiligen Ordensfeste Hornburg weihen, Schwingen auf ihrer Brust, an den Umhängen und an den Mänteln zu Ehren unseres Gottes Tian Long tragen, (2) dass der himmlische Drache um des gleichen Zeichens willen, des Glaubens, der Werke und des Gehorsams uns behüte und vor dämonischer Gewalt in dieser und der künftigen Welt uns beschirme an Seele und Leib zusammen mit allen Menschen, die uns Wohltaten spenden."
Outtime-Anmerkung: Diesen Ordensregeln liegt die deutsche Übersetzung des Lateinischen Originals der "Ordensregel des Raimond de Puys aus der Zeit von 1125 - 1153 n.Chr." für den christlichen Souveränen Ritter- und Hospitalorden vom Hl. Johannes zu Jerusalem, genannt von Rhodos, genannt von Malta (heute besser bekannt als Johanniter) zu Grunde. Die Regeln wurden für den fiktiven Orden der Robertiner angepasst, ergänzt und gekürzt.
Regeltechnisches
Contage und Prüfungen Allen Prüfungen ist gemein, dass zu Beginn eine Prüfung auf das allgemeine Verständnis der Lebensweise des Ordens erfolgt. Bei jeder Prüfung wird also das Wissen des Prüflings um die Ordensregeln und deren Auslegung abgefragt, je höher der erstrebte Rang, um so mehr davon. Weitere Details zu den Prüfungen werden erarbeitet und sobald als möglich veröffentlicht.
Allgemein
Novize | 0 |
Siehe "Aufnahme in den Orden": Eine Prüfung für die Aufnahme gibt es nicht. Das Noviziat selbst ist eine Zeit in der das neue Mitglied sich zu beweisen hat.
Weltlich
Kehrer | 5 |
Aufseher | 20 |
Vorsteher | 45 |
Sprecher | SIM-Leitung |
Fürsprecher | SIM-Leitung |
Ordenskrieger
Ostiarier | 5 |
Sergeant | 10 |
Ordensritter | 20 |
Hauptmann | 30 |
Oberst/Komtur | 45 |
General | SIM-Leitung |
Großkomtur | SIM-Leitung |
Priester
Lektor | 5 |
Akolyth | 10 |
Subdiakon | 20 |
Diakon | 30 |
Priester/Oberer | 45 |
Erzpriester | SIM-Leitung |
Patriarch | SIM-Leitung |
Kleidung Die Quartiermeister des Ordens erhalten aus dem Ordenskapitel Anweisung wie die Mitglieder einzukleiden sind. Seit dem Jahre des Endes der Sühne tragen alle Robertiner der weltlichen Sparte eine Kombination aus den folgenden Kleidungsstücken: Schwarze Beinkleider aus Wolle oder Leinen. Eine natur belassene Tunika aus Leinen. Eine grüne Cotta aus Wolle. Ein Mantel aus brauner Wolle und mit den Schwingen Tian Longs versehen, schützt sie vor Wind und Wetter.
Ordenskrieger tragen schwarze oder braune Beinkleider, eine natur belassene Tunika und eine natur belassene oder graue Cotta aus Wolle mit natur belassenem Leinen gefüttert. Sie haben jedoch die Möglichkeit einen langen Wappenrock zu tragen, der auf rotem Grund das Zeichen ihres Ranges zeigt, und der entweder über der Cotta oder anstelle dieser getragen wird. Stabsränge tragen weiße Wappenröcke. Es ist ihnen erlaubt lederne Handschuhe in beliebiger Farbe zu tragen. Ein schwarzer Mantel aus Wolle, mit einem Futter aus Leinen in seiner natürlichen Farbe, geschmückt mit der Schwinge Tian Longs runden das Erscheinungsbild des Ordenskriegers ab. Des Weiteren gilt es unter den Ordenskriegern als schicklich - wenn auch nicht zwingend erforderlich - sich ab dem Aufstieg in den Stande eines Ordensritters mit einem weißen Ledergürtel zu kleiden.
Priester kleiden sich in lange und lockere Gewänder meist heller Farbe. Eine natur belassene Leinentunika und eine ebenso natur belassene oder graue Leinen- oder Wollhose bilden die Basis. Hierauf wird eine Knöchellange Cotta - ebenfalls natur belassen - aus Wolle oder Leinen getragen. Ein Überwurf - ähnlich dem Wappenrock der Ordenskrieger - ebenso aus Wolle wie die Gugel runden die Gewänder der Priesterschaft ab. Überwurf und Gugel sind immer von dunkelbrauner Farbe, nur Stabsränge tragen beides in weiß. Die Mäntel der Priesterschaft sind identisch mit denen der weltlichen Diener.
Sein Schuhwerk wählt jeder Robertiner nach eigenem Ermessen und Wohlbefinden.
Unterscheidung der Ränge Um die einzelnen Ränge voneinander zu unterscheiden wird bei den Robertinern ein Rangabzeichensystem verwendet. Die Zeichen müssen immer gut sichtbar getragen werden. Zwar keine Sicherheit, aber doch zumindest einen Anhaltspunkt bietet auch die Qualität der Kleidung. Beispielsweise die Qualität des Stoffes oder die Tatsache, ob sie gefüttert ist oder nicht. Aber auch viele weitere Details können einen Anhaltspunkt bieten. Dir Robertiner verwenden das Zeichen der Schwinge Tian Longs zur Unterscheidung der einzelnen Ränge. Entscheidend ist die Kombination der Schwingenfarbe, der Farbe des unterlegten Wappenschildes und der Farbe des getragenen Wappenrockes.
Rang | Wappenrock | Wappen | ||
Novize | Grün | Schwarz auf Weiß | ||
Kehrer | Ostiarier | Lektor | Braun | Schwarz auf Weiß |
Sergeant | Akolyth | Grau | Schwarz auf Weiß | |
Aufseher | Ordensritter | Subdiakon | Schwarz | Schwarz auf Weiß |
Hauptmann | Diakon | Rot | Schwarz auf Weiß | |
Vorsteher | Oberst/Komtur | Priester/Oberer | Rot | Weiß auf Schwarz |
Sprecher* | General* | Erzpriester* | Weiß | Rot auf Schwarz |
Fürsprecher* | Großkomtur* | Patriarch* | Weiß | Weiß auf Schwarz |
*Die Überwürfe dieser Würdenträger sind im gegensatz zur Norm Weiß!